Nationalismus, Kolonialismus und Imperialismus in Hamburg – Vergessen? Verherrlicht? Verdrängt?
Mit diesen Fragen im Hinterkopf (und auf der Suche nach Antworten!) machte sich die 9b (wie auch die 9c) am Montag auf dem Weg in die Hamburger Innenstadt.
Erster Stopp: Bismarckdenkmal. Nach der Analyse des Denkmals konnten schon erste Fragen beantwortet werden – aber natürlich kamen auch neue Fragen auf. So wurde z.B. auch kontrovers darüber diskutiert, ob die aktuell beginnende Restaurierung des Denkmals gerechtfertigt ist, oder ob nicht alternativ eine Umgestaltung denkbar wäre.
Den zweiten Teil des Vormittags verbrachten wir auf den Spuren des Kolonialismus und Imperialismus in Hamburg. Beginnend am Rathaus wurden wir von unserem Stadtführer Martin durch die Innenstadt über die Speicherstadt in die Hafencity geführt – nicht nur in Innen- oder Hinterhöfen, sondern auch ganz offen an Häuserfronten und Straßennamen ließen sich immer wieder faszinierende Spuren entdecken, die der Kolonialismus bis heute in unserer Stadt hinterlassen hat. Die Fragen vom Beginn wurden am Ende in direkter Nähe des Baakenhafens nochmal andiskutiert – das Fazit der 9b war: insbesondere in der neugestalteten Hafencity wurde die Chance vertan, offen mit der eigenen Geschichte umzugehen und statt (oder zumindest zusätzlich zu) den vermeintlichen „Entdeckern“ auch den Opfern des Kolonialismus bzw. Imperialismus Raum zu geben. So forderten einige SchülerInnen, z.B. durch die(Um-)Benennung von Straßen oder Plätzen die Erinnerung an den Völkermord an den Herero und Nama wachzuhalten – schließlich waren die dort eingesetzten deutschen Truppen von Hamburg aus ausgelaufen.